Die zweite Geburt


Wenn der geistige Meister sieht, dass ein Schüler aufrichtig ist und Vertrauen in ihn hat, dann gibt er ihm die zweite Einweihung. Diese Einweihung erlaubt den Zugang zum Heiligsten der menschlichen Kultur, es ist die Einweihung als Brahmana, als Diener Gottes, der sich ohne Bedingungen der höchsten Wahrheit widmet. Die Brahmanas gehen keinen Kompromiss mit der Täuschung oder mit Leuten niederer Gesinnung ein. Sie können die Bildgestalt Gottes im Tempel verehren und die Reinigungszeremonien ausführen. Ein Brahmanaschüler besitzt viel Mitleid mit den leidenden Seelen. Ohne diese Eigenschaften darf niemand Brahmana genannt werden, genauso wie ein Arzt, der Kinder abtreibt, nicht "Kinderfreund" genannt werden kann.
Der neue Brahmana empfängt die heilige Weihe vor dem Opferfeuer oder Agni-hotra Yajna. Sein geistiger Meister übergibt ihm die heilige Schnur zusammen mit dem vertraulichen Mantra, das Gayatri genannt wird und der Flöte Krsnas aus der transzendentalen Welt entströmt. Das Ziel des geistigen Meisters ist es, alle seine Schüler als sehr gelehrte Brahmanas auszubilden, die gütig zu allen sind, damit sie schnell reine Geweihte werden. Am Ende ihres Lebens verlassen diese Geweihten die Welt und den materiellen Körper, indem sie in aufrichtiger Hingabe an den heiligen Namen Gottes denken. Sie werden nicht mehr in der materiellen Welt geboren, sie gehen direkt zur transzendentalen Welt, um Gott ewig zu dienen.


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