Wie der oben zitierte Vers in der Sanskritsprache sagt, steht ein Yogapraktikant tief in der Schuld seines geistigen Meisters. Ich persönlich konnte dank der Barmherzigkeit meines geistigen Meisters Srila Prabhupada eine grosse Veränderung in meinem Leben erfahren. Die Ungerechtigkeit der Welt und die Ungewissheit über den Sinn des Lebens hatten mich bestürzt. Auf der Suche nach Antworten lief ich durch die Welt, liess die Kirche, den Kommunismus, das Hippietum und die Esoterik hinter mir und konnte doch nicht finden, was ich suchte.
Ich wünsche ihnen grossen Erfolg bei ihrer Suche, ihr
Erklärungen von Sanskritworten
om ajnana-timirandhasya
Ich wurde in finsterster Unwissenheit geboren und mein geistiger Meister öffnete mir die Augen mit der Fackel des Wissens. Ich bringe ihm meine achtungsvollen Ehrerbietungen dar.
jnananjana-salakaya
caksur unmilitam yena
tasmai sri-gurave namah
Liebe Leser
Ich begann mit dem Studium der heiligen Literatur Indiens und spürte, dass dort eine grosse Weisheit lag. Trotzdem entpuppte sich der erste "Meister" aus Indien, den ich in Deutschland kennenlernte, als Schwindler. Ich betete verstärkt darum, einen wirklichen Meister zu finden und ich spürte: "Ich muss nach Indien gehen, um meinen Meister zu treffen!" Schon war ich dabei, meine Reise vorzubereiten, als mich der freudige Ruf eines Freundes erreichte: "Komm, um das kennenzulernen, was wir so lange gesucht haben!" So begleitete ich ihn und erfuhr die wichtigste Begegnung meines Lebens.
Mein geistiger Meister Srila Prabhupada klärte meine Zweifel und heilte meine inneren Wunden. Er liess mich den wirklichen Wert des menschlichen Lebens erkennen und ermutigte mich, den leidenden Menschen seine Botschaft der Liebe zu bringen. Von da an begann ein missionarisches Leben, das mich in alle Teile der Welt führte, und ich stellte die Wissenschaft des Bhakti-yoga den verschiedensten Menschen vor: Wissenschaftlern, Guerilleros, Reichen und Armen. Ob in Indien, Amerika oder Europa - alle konnten die erleuchtende, universale Philosophie meines geistigen Meisters wertschätzen. Ich hatte die Gelegenheit, bei der Gründung vieler transzendentaler Gemeinschaften (asramas) dabeizusein, und so konnte ich mit Menschen zusammensein, die schöner und ehrlicher waren, als man es sich nur wünschen kann.
Die Botschaft meines geistigen Meisters ist besonders für das dunkle Zeitalter bestimmt, in dem wir leben; die alten Schriften Indiens nennen dieses Zeitalter kali-yuga oder Zeitalter des Eisens, der Heuchelei, der Irreligion und des Streits. Es war die letzte der göttlichen Erscheinungen auf Erden, welche die Lösung für dieses schwierige Zeitalter brachte. Dieser avatara (Herabgestiegene) heisst Caitanya Mahaprabhu und ist vor 500 Jahren in Indien erschienen. Mein geistiger Meister ist einer seiner Vertreter und erhielt in der Linie der Meister Einweihung, die von Krsna (Gott) Selbst herabkommt. In meinen zahlreichen Gesprächen lernte ich schätzen, dass viele Menschen der Welt begierig sind, einen geistigen Meister zu finden, obwohl ihnen sehr oft die nötige Vorbereitung fehlt, um einen wirklichen geistigen Meister anzunehmen oder zu erkennen. Tatsächlich erhält man seinen geistigen Meister durch Barmherzigkeit; trotzdem möchte ich diesen Leitfaden für die ernsthaft am transzendentalen Leben Interessierten zusammenstellen.
Diese Lektüre kann Sie darauf vorbereiten, die wirkliche Wissenschaft der Einweihung kennenzulernen, und sie zeigt Ihnen, wie Sie zwischen einem echten Meister und einem Schwindler oder falschen Propheten unterscheiden können. Ich hoffe, dieser Leitfaden kann Ihnen als Hilfe auf Ihrem transzendentalen Weg dienen. Obwohl er aufgrund der Kürze nicht vollständig ist, enthält er einen grossen Teil der Ratschläge der grossen Weisen des jahrtausendealten Indiens, in bezug darauf, einen geistigen Meister zu suchen und eine ernsthafte Beziehung zu ihm aufzubauen.
Ohne Meister müsste ein menschliches Wesen in allen Wissensgebieten von neuem mit seiner Forschung beginnen. Unglücklicherweise richtet der moderne Mensch seine Aufmerksamkeit ausschliesslich den rein materiellen Erkenntnissen zu. Die Regierungen, oft angeführt von habgierigen Materialisten, preisen nur die Erforschung der materiellen Ausbeutung aller Vorräte, ohne Sicht für die Zukunft. So gibt es besonders im Westen keine gut geschützte geistige Wissenschaft. Die grossen Kirchen der Welt degradieren und beteiligen sich am Materialismus. Wer sich mit einer transzendentalen Botschaft gegen die Konsum- und Ausbeutungswelt wendet, wird als Sektenmitglied verschrien. Dabei wird nicht unterschieden, ob jemand einer authentischen transzendentalen Tradition angehört, die tatsächlich einen wertvollen Beitrag für unsere Welt geben kann, oder ob er lediglich ein Mitglied von einer der Gruppen der Popkultur ist, die sogar satanische Rituale vollziehen.
Alles, was nicht aufrichtig ist, bedeutet eine Gefahr für die anderen. Ein wirklicher transzendentaler Pfad ist ein grosser Segen. Alles andere, ob es eine mächtige Kirche oder ein einzelner Scharlatan ist, wird nur Schaden anrichten.
Betrachten Sie bitte die Adressenliste am Ende des Buches als eine Einladung, mehr über die Botschaft der alten Meister Indiens zu erfahren oder einfach nur eines der Zentren des Bhakti-yoga zu besuchen.