Dreissig Gründe, einen geistigen Meister anzunehmen


1. Weil unsere Sinne unvollkommen sind und uns der geistige Meister mit der ewigen Wirklichkeit verbindet.
2. Weil man durch die Hingabe an einen geistigen Meister seinen wirklichen Vater, wohlmeinenden Freund, Beschützer und ein Vorbild findet.
3. Weil wir ohne die Barmherzigkeit eines echten Vertreter Gottes unter dem Einfluss der Unwissenheit völlig verloren sind.
4. Weil Sri Krsna, die höchste Autorität der Veden, in der Bhagavad-gita (4.34) sagt: "Versuche einfach, die Wahrheit zu erfahren, indem du dich an einen geistigen Meister wendest. Stelle ihm in demütiger Haltung Fragen und diene ihm. Die selbstverwirklichten Seelen können dir Wissen vermitteln, denn sie haben die Wahrheit gesehen."
5. Weil wir die Neigung haben, Fehler zu begehen und der geistige Meister uns berichtigen und beschützen kann.
6. Weil wir der Täuschung unterliegen, den Körper und den Geist mit dem wahren Ich gleichzusetzen.
7. Weil der geistige Meister uns vom karma (den Wirkungen aus unseren vergangenen Handlungen) befreien kann, das unseren Fortschritt behindert und ein wirkliches transzendentales Leben bisher unmöglich machte.
8. Weil wir die Neigung haben, andere zu betrügen und der geistige Meister weiss, wie er unser Herz erreichen und unsere Fehler umwandeln kann, indem er uns über unser wahres Interesse aufklärt.
9. Weil der geistige Meister alle unsere Fragen beantworten und alle unsere Zweifel klären kann.
10. Weil der geistige Meister ein Vertreter Gottes ist, durch den Gott seine Botschaft und Wünsche offenbart.
11. Weil allein der geistige Meister das Bewusstsein der Liebe (bhakti) und den mantra (transzendentaler, uns befreiender Klangsamen) in unser Herz pflanzen kann.
12. Weil man, wenn man bei einem geistigen Meister Zuflucht nimmt, jemanden hat, der fähig ist, nach unserem Wohl zu schauen.
13. Weil uns ein geistiger Meister durch die Schülernachfolge (guru parampara) mit der höchsten Persönlichkeit Gottes Sri Krsna verbindet. Mit anderen Worten, ein guru ist immer auch ein Schüler seines gurus, und der ursprüngliche guru ist Gott Selbst.
14. Weil man unter der Anleitung des geistigen Meisters die offenbarten Schriften studieren und den Sinn erfahren kann, der den ausschliesslich intellektuellen Lesern verborgen bleibt.
15. Weil der geistige Meister uns darüber unterweist, wie wir an der Verehrung der Bildgestalt des Höchsten Herrn teilnehmen und die vedischen Opfer und Reinigungszeremonien ausführen können.
16. Weil der geistige Meister uns als brahmana einweiht. Durch die Barmherzigkeit des geistigen Meisters kann sogar eine Person von niedriger Geburt, die von klein auf von sündvollen Handlungen umgeben und an ihnen beteiligt war, die grosse Ehre empfangen, in die echte Gruppe der wahrheitstreuen Brahmanen einzutreten, die sich ohne selbstische Absichten aufopfern, um anderen zu helfen. Weitere Belehrungen über die Pflichten und Eigenschaften der Brahmanen findet man in der Bhagavad-gita.
17. Weil man, indem man den geistigen Meister annimmt, auch Mitglied einer transzendentalen Familie wird, in der man vertraute Freunde, aussergewöhnliche Feste, transzendentale Zentren (asramas) und viele andere reine Freuden findet.
18. Weil der geistige Meister seinen Schüler in den Vorgang des Meditierens über den mahamantra einweiht. Dieser mantra der Befreiung lautet:

Hare Krsna Hare Krsna Krsna Krsna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.
Ausserdem lehrt der geistige Meister, wie man den mantra singt, ohne Vergehen zu begehen, und er legt fest, welches die innere Haltung sein muss, die man braucht, um in den Praktiken des bhakti-yoga erfolgreich zu sein.
19. Der geistige Meister bittet Krsna darum, zu erscheinen und durch die Bildgestalten im Tempel den liebevollen Dienst der Gottgeweihten in Empfang zu nehmen. Dort wird das Bewusstsein des Gottgeweihten geläutert und transzendentale Anhaftung erwacht in ihm. Er nimmt nur geopferte Speisen zu sich, und er kocht, näht, schmückt und dient auf vielseitige Art und Weise dem Herrn seines Herzens, der in der Bildgestalt anwesend ist.
20. Weil der geistige Meister ein vertrauter Diener des Höchsten Herrn ist und die transzendentale Schule lehrt, einem Diener Gottes zu dienen, um unsere verlorene Beziehung zum Höchsten Herrn wiederzuerlangen. Ja, wir sollten nicht nur einem Diener Gottes dienen, sondern demütig danach streben, der Diener des Dieners, des Dieners usw. Gottes zu werden.
21. Weil der geistige Meister uns hilft, im Leben als Studenten (brahmacari), als Verheiratete (grhastha) und als Entsagte (sannyasi) zu wachsen.
22. Weil durch die Barmherzigkeit eines echten geistigen Meisters ein Stummer beten, ein Lahmer Berge überqueren und ein Sünder zu einem Diener Gottes werden kann.
23. Weil der geistige Meister uns darüber unterweist, wie wir uns von den wiederholten Geburten und Toden befreien können. Er zeigt uns, wie wir jeden Moment an Gott denken können. Wer sich im Moment des Todes in aufrichtiger Hingabe an Gott erinnert, ist von der nächsten Wiedergeburt befreit und kommt in die transzendentale Welt.
24. Weil ein geistiger Meister in die Wissenschaft des bhakti-yoga und in die Meditation eingeweiht ist. Er offenbart diese Wissenschaft seinen aufrichtigen Schülern.
25. Weil uns der geistige Meister vor dem Materialismus errettet, indem er uns anregt, ein einfaches Leben mit hohem Denken zu leben.
26. Weil der geistige Meister uns hilft, die drei Wege zu vermeiden, die uns in ein leidvolles Dasein führen: die Lust, den Zorn und die Gier.
27. Weil ein geistiger Meister nicht mutmasst; er zeigt die Wahrheit mit Beweisen aus den heiligen Schriften, stützt sich auf das, was ihm sein eigener guru gelehrt hat und er wird - von auf dem Weg fortgeschrittenen Seelen - bestätigt.
28. Weil der geistige Meister die Wahrheit niemandem aufzwingt. Er legt seine Anweisungen dar, und nur wenn in unserem Herzen der Wunsch erwacht, Gott durch den Dienst zu diesem geistigen Meister zu dienen, sind wir geeignet, ihn um die Einweihung zu bitten.
29. Weil der geistige Meister Reinheit in unser Leben bringt. Er leitet uns an, strikt den folgenden Regeln zu folgen:
a. Vegetarier werden: weder Fleisch, Geflügel, Eier noch Fisch essen, weder Knoblauch noch Zwiebel essen und alle Produkte in unserem Leben vermeiden, die mit dem Töten von Tieren zusammenhängen.
b. Alle Arten von Aufputschmitteln wie Drogen, Alkohol, Zigaretten, Tee, Kaffee, usw. aufgeben.
c. Weder an Glücksspielen noch an solchen Spielen teilnehmen, welche die wertvolle Zeit des menschlichen Lebens vergeuden.
d. Keine sexuellen Beziehungen ausserhalb der Ehe haben; auf der vollkommenen Stufe des menschlichen Ehelebens, dient die Sexualität nur der heiligen Fortpflanzung, wie Krsna in der Bhagavad-gita erklärt.
e. Kein Geld für egoistische Zwecke verdienen.
f. Immer gemäss den Ratschlägen eines fortgeschrittenen Gottgeweihten handeln.
g. Nur Speisen essen, die auf dem Altar, zu Gott geopfert wurden.
h. Sorgsam die Mantren singen, die wir vom geistigen Meister erhalten haben.
i. Täglich die heiligen Schriften studieren und Vorträge darüber hören.
j. Gemeinschaft mit anderen Warheitssuchern haben.
30. Weil ein geistiger Meister wie ein Vater ist, der uns verzeiht und der bei Gott für uns bittet. Er ist barmherziger als Gott selbst, denn er ist von Gott gesandt, um sich um jeden seiner Schüler zu sorgen.

Sich stark an den geistigen Meister und an die Diener des Herrn anzuhaften, hilft einem dabei, begeistert, bestimmt und geduldig im transzendentalen Leben zu sein. Diese Anhaftung beschützt uns vor vielen Versuchungen der Welt. Aus Liebe möchte man nicht, dass die geliebte Person sich schlecht fühlt. So macht es die transzendentale Anhaftung unmöglich, dass man wieder in die sündvollen Täuschungen zurückfällt.


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