Der geistige Meister im Zeitalter des Eisens:
Der Fernseher


Die indische Kultur lehrt, dass der Schüler sich täglich zu Füssen seines geistigen Meisters setzen soll, um von ihm über das Ziel des Lebens und die offenbarten Schriften zu hören. Am Morgen spricht der geistige Meister über das Srimad-Bhagavatam, und am Abend über die Bhagavad-gita. Der Schüler kann Fragen stellen und sich mit Wissen und Glück erfüllen, denn die Unterweisung, die der geistige Meister erteilt, ist voller Nektar und Ermutigung.
Im jetzigen Zeitalter ist diese Funktion durch die Erfindung des Fernsehers ersetzt worden. Es ist traurig zu sehen, wie die ganze Familie Opfer des schädlichen Einflusses des Fernsehers ist. Man spricht nicht mehr, man liest kein gutes Buch mehr. Viele sitzen ohne Gesichtspunkte vor dem Fernseher und verfallen ihm kritiklos. Die meisten sagen, sie hätten keine Zeit, nach Gott zu suchen, gleichzeitig verehren sie Rambo, Donald Duck und die Pornographie. Spielfilme regen zum Ehebruch an und die Homosexualität wird offen im Fernsehen gefördert. Die Filme, in denen versucht wird, einen "unbesiegbaren Menschen" zu zeigen, regen dazu an, aggressiv und kriminell zu werden.
An erster Stelle ist die Werbeindustrie am Fernsehen interessiert. Sie hat Millionen von Menschen zu ihrer Verfügung, denen sie jede Lüge verkaufen und sie zu Konsumenten ihrer fragwürdigen Produkte machen kann. Es wird zum Konsum angespornt und unter der armen Bevölkerung entsteht eine grosse Frustration, da die Leute aus ärmeren Schichten über fast kein Geld verfügen. So wird zur Kriminalität verleitet, zum Neid und zur Betäubung, als Mittel, dem Lebensüberdruss zu entkommen. Fast alle Filme zeigen "Helden", die rauchen, in rauhen Mengen Alkohol trinken und Fleisch essen. Natürlich suchen die Menschen Helden und versuchen, diese nachzuahmen. Es gibt keine reinen und guten Helden, und so gibt es auch keinen reinen und guten "fern-Seher". - Sag mir, mit wem du Gemeinschaft hast, und ich sage dir, wer du bist.
Das Schlimmste ist der gezielte Anreiz zur Lust. Selbst die Kinder sehen fortwährend Erotik. Die Menschen sind voller innerer Unruhe; voller Komplexe sehen sie, wie im Fernsehen die Sexualität als das Höchste gepriesen wird. Mädchen in Tangas nuckeln an Bierflaschen, eine Bettszene folgt der anderen und Männer und Frauen werden obszön dargestellt. Der Fernsehschauende weiss nicht, wohin mit der Lust, die in ihm entfacht wird, wenn er all das sieht. So sucht er nach Opfern, an denen er seine Triebe ausleben kann. Es ist heutzutage nichts Ungewöhnliches, dass die Väter ihre Töchter missbrauchen und die Brüder ihre Schwestern. Der Mensch entartet völlig.
Die Leute, die fernsehen, verlieren ihre Sprache. Messungen haben gezeigt, dass beim Fernsehen die Gehirnwellen des Menschen dem Ohnmachtszustand ähnlich sind. Dass heisst, sie sind ohne das Vermögen zu unterscheiden, den Einflüssen dieses grossen "Abfallproduzenten" ausgeliefert. Dieser "Abfall" lagert im Kopf, im Verstand des unkritischen Konsumenten und hält ihn in diesem äusserst bedauerlichen Zustand der Unselbständigkeit gefangen. Der Fernseher ist die moderne Version des Kolosseums der Römer. Cäsar sagte: "Gebt dem Volk Brot und Spiele." Die Spiele oder Zerstreuung waren die Gemetzel, wenn Sklaven vor die Löwen geworfen wurden. Die Regierungen der heutigen Zeit benutzen die Stierkampfarenen und das Fernsehen. Die Amerikaner verbringen durchschnittlich vier Stunden vor dieser Kiste der Illusionen. In manchen Häusern findet sich fast in jedem Zimmer ein Fernsehapparat und für diejenigen, welche sich überhaupt nicht von ihm trennen können, gibt es Modelle für das Auto oder den Watchman, der in jeder Tasche Platz findet. Der Fernsehapparat beherrscht die Leute den ganzen Tag; achtzig Kanäle mit Kabelfernsehen, Pornographie, Gewalt - all das wird von der Regierung gefördert. Die sogenannten Beschützer fügen ihren Bürgern Schaden zu und der Protest der Intelligenz und der Religion hat keine Wirkung. Das Geschäft mit der Sünde ist zu gewinnbringend.
Obwohl sich die Programmgestaltung mit Kultur- und Erziehungsbeiträgen verkleidet, ist sie ohne Zweifel ein Wolf im Schafspelz.
Passen sie deshalb auf ihre Kinder auf, passen sie auf sich selbst auf, retten sie ihre Familie, boykottieren sie das Fernsehen. Haben sie keinen Höllenkasten in ihrem Haus, damit dieses nicht selbst zur Hölle wird.
Wir brauchen einen echten geistigen Meister. Nur er kann uns einen höheren Geschmack vermitteln, einen transzendentalen Geschmack. So entkommen wir der Sklaverei der Bilder des Terrors, der Sexualität und der Gier. Das Fernsehen kann uns gefangennehmen, weil wir durch viele niedere Wünsche verunreinigt sind, aber der geistige Meister wird unser höheres Selbst erwecken und uns vor der Erniedrigung erretten.
Das Fernsehen ist so gefährlich, dass sogar im Vorgang des Yoga Fortgeschrittene versagten, weil sie zu oft der Sinnlichkeit zuschauten. Es gibt keine Entschuldigung - fort mit dem Fernseher! In öffentlichen Räumen können von Zeit zu Zeit die wenigen guten transzendentalen Filme gesehen werden, die es gibt.


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